Rethinking polymore

Neuentwicklung eines Plattformmodells

Eine zentrale Herausforderung unseres Business Design Sprints liegt darin, sich immer wieder in neue Märkte und Wettbewerbssituationen einzuarbeiten. Wie das innerhalb kürzester Zeit möglich ist, zeigt unser gemeinsames Projekt mit der Kunststoffplattform polymore, einem Corporate Venture des KraussMaffei Konzerns – Betonung auf gemeinsam, denn nur in enger Kollaboration ist ein Durchdringen und Neudenken eines komplexen B2B-Marktes möglich.

Die Aufgabe des Projekts bestand in der Neuentwicklung eines profitablen Plattformmodells, das für Käufer und Verkäufer in der Kunststoffbranche echte Mehrwerte bietet. Dank klar definierter Methodik und Hands On-Mentalität konnten wir in nur zweieinhalb Monaten einen Prozess durchlaufen, der von der Identifikation der Marktchancen über die Entwicklung innovativer Geschäftsmodellansätze bis hin zum validierten Prototypen reichte. Mit dieser Philosophie haben wir es geschafft, zeitnah ein funktionierendes, interdisziplinäres Team aufzubauen, das die Fachkompetenz von polymore mit den methodischen und kreativen Fähigkeiten unserer Experience und Business Designer vereinte.
Hierzu schreibt Josef Art, Geschäftsführer von polymore:

Nach der ersten halben Stunde des Kennenlernens waren wir auch schon im operativen Geschehen und fühlten uns sofort als ein gemeinsames Team. Für uns war die methodische Vorgehensweise – und dann auch noch digital auf dem Miro-Board – völlig neu und wir waren froh, von denkwerk mit Fingerspitzengefühl durch den Prozess geführt zu werden.

Josef Art Geschäftsführer von polymore

Auch nach Ablauf des Projekts wird polymore weiterhin von den neuen Tools und Methoden profitieren: „Für uns waren die Methoden des Business Design Sprints neu, genau wie die sehr gut vorbereitete und strukturierte Arbeit auf dem Miro-Board. Inzwischen arbeiten wir im Workshop-Umfeld fast nur noch so und fahren selbst sehr erfolgreich einen ungewöhnlichen Hybridansatz: Wir versammeln uns gemeinsam in unserem Konferenzraum und arbeiten jeweils auf individuellen digitalen Boards. Damit sind wir seit unserem Workshop mit denkwerk schneller und im Nachgang effizienter“, Josef Art weiter.

Während der sieben Projektphasen, vom Alignment Workshop bis hin zur finalen Dokumentation, fanden eine Vielzahl ausgewählter und zum Teil maßgeschneiderter Methoden Anwendung. Aus den qualitativen Nutzerinterviews wurden individuelle User Journeys generiert, um Arbeitsalltag und Bedürfnisstruktur der Plattformnutzer bestmöglich zu verstehen. PESTEL-Analyse, Value Curves und Trend Cards dienten der Durchleuchtung des Markt- und Wettbewerbsumfelds sowie als Inspiration für die anschließende Ideation. In diesem Teil galt es schließlich, systematisch innovative Ideen herzuleiten, wobei wir zielgerichtet Techniken wie Brainwriting, Sketching und Storyboarding verwendeten. Mithilfe von Gallery Walks und Dotting wurde das Ganze anschließend verdichtet und durch weitere Methoden wie den Business Model Challenger oder die Ad Lib Proposition in mögliche Geschäftsmodelle umgemünzt. Ein Low-Fi-Prototyp bildete am Ende die Grundlage für eine Vertestung unter realen Bedingungen.

Projektvorgehen: Design Sprint polymore & denkwerk
WiP - Work in Progres: Design Sprint mit polymore und denkwerk

Das neu entwickelte Plattformmodell konnte die Hypothese bestätigen, ein echtes Problem zu lösen und wurde in Puncto Mehrwert von den Interviewpartnern im Durchschnitt mit starken 3,9 von 5 Punkten bewertet. Für Geschäftsführer Josef Art zeigt sich darin einer der Erfolge des Projekts:

Ich bin begeistert vom Ergebnis in dieser kurzen Zeit. Wir haben unglaublich viel gelernt und in anschließenden Kundeninterviews hat sich bestätigt, dass wir genau den Kundennerv getroffen haben und die „Desirability“ gegeben ist. Die Prototypenerstellung und die Kundeninterviews waren sehr hilfreich und die Ergebnisse deutlich belastbarer als ohne Validierung.

Josef Art Geschäftsführer polymore

Eine große Stärke unseres Business Design Sprints lag aus Sicht von polymore zudem in der starken Nutzerzentrierung des Vorgehens: „Vor dem Projekt hatten wir sehr stark mögliche Vorteile, Nachteile, Chancen oder Risiken diskutiert. Aber das waren im Kern immer unsere eigenen Erfahrungen und Einschätzungen. Mit der konsequenten Business Design Methode von denkwerk war zu jedem Zeitpunkt der Kunde im Mittelpunkt und wir haben weniger subjektiv bewertet,“ so Josef Art weiter.

Die intensiven Wochen des Projekts haben gezeigt, dass die richtige Verknüpfung komplementärer Fähigkeiten im Team mehr ergeben als nur die Summe der einzelnen Mitglieder. Grundvoraussetzung sind dabei neben den vorhandenen fachlichen Kompetenzen die Schaffung passender Strukturen sowie die unbedingte Bereitschaft, neu zu denken und sich von bestehenden Mustern zu lösen.