Modernes Content-Management hat viele Namen: Headless CMS, H-CMS oder Decoupled CMS – all diese Begriffe beschreiben einen Trend im Content-Management, der sich seit rund fünf Jahren immer weiter verstärkt. Gegenüber traditionellen Content-Management-Systemen haben Headless CMS den Vorteil, dass sie sehr strikt zwischen Inhalt und Präsentation trennen.
Dadurch fallen viele Beschränkungen klassischer Content-Management-Systeme weg: Die Inhalte in Form von Text, Bildern und Videos werden universal verwendbar. Kaan Karaca, Executive Technical Director und Stephan Clasen, Technical Director von denkwerk geben in der neuen Live-Vortragsreihe einen Einblick:
Headless CMS wird immer wichtiger
Die besondere Stärke eines Headless CMS liegt in seiner Multi-Kanal- und Multi-Client-Fähigkeit. Heutzutage wird diese Eigenschaft immer wichtiger, denn Content wird oft auf vielfältige Weise ausgespielt: Neben der Website können das Mobile-Apps und/oder Out-of-Home-Medien wie Infotainment-Systeme sein, die andernfalls allesamt eigenes Content-Management benötigen würden. Durch die strikte Trennung von Front- und Backend ist es zudem jederzeit möglich, neue Kanäle zum Ausspielen des Contents zu erschließen.
Dabei können Unternehmen ihre Frontends ganz nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten und auf bereits vorhandene Kapazitäten zurückgreifen: Gibt es etwa Inhouse bereits Angular-, Java-Script- oder PHP-Entwickler, ist es möglich, deren Stärken einzusetzen, statt – wie bei traditionellen Content-Management-Systemen – erneut eine neue Technologie innerhalb des Unternehmens zu positionieren. Dadurch verkürzt sich die Time-to-Market für ein neues Content-Produkt oft deutlich.
„Generell ist ein Headless CMS auch ein CMS-System. Ich habe ein Redaktionssystem, wo ich Inhalte […] und Bilder einpflegen kann. [...] Aber ich spiele diese Informationen (und) Daten in einer Form aus, (so) dass die Endrepräsentation davon losgelöst ist.“
Kaan Karaca, Executive Technical Director bei denkwerk
Beispiele aus der Praxis
Es gibt mehrere Bereiche, in denen denkwerk Headless CMS empfiehlt: Neben Multichannel-Content kann ein Headless CMS zum Beispiel gut eingesetzt werden, um ein vorhandenes eCommerce-System um digitalen Content zu erweitern: Typischerweise sind eCommerce-Plattformen nicht oder nur am Rande für die Erstellung von Content ausgelegt, gelangen also in diesem Bereich an ihre Grenzen.
Ein Headless CMS kann hier als Ergänzung nicht nur dabei helfen, Content-Ideen schnell umzusetzen, sondern auch, Zukunftssicherheit zu schaffen: Dank der Multichannel-Fähigkeiten wird Content einfach ein API-Element im Portfolio des Unternehmens – und erlaubt das Ausspielen von Informationen auf neuen Kanälen mit relativ geringem Aufwand. Das Headless CMS steht dabei für sich allein und verlangt keine komplexen Eingriffe in bestehende Systeme, wodurch die Kompatibilität mit bestehenden Anwendungen gewährleistet wird.
Dabei werden Headless CMS-Lösungen zunehmend in Form von PaaS- oder SaaS-Lösungen angeboten: Durch die cloudbasierte Verwendung bei einem Drittanbieter ist es sehr schnell möglich, diese Content-Option umzusetzen, ohne sich um technische oder sicherheitsrelevante Inhalte Sorgen machen zu müssen. Natürlich ist es vorab essentiell, ein sinnvolles Konzept für den Umgang mit Daten in der Cloud zu erarbeiten.
„Unser Kunde hat bereits ein sehr gut laufendes E-Commerce-System, das läuft hervorragend. Jetzt möchte man zusätzlich redaktionellen Content reinbringen. Und bei vielen E-Commerce-Systemen landet man dann früher oder später an einem Limit. Dann ist es natürlich schön, wenn ich ein Content-System einbringen kann, was nicht aggressiv in diese Serverlandschaft oder in meine bestehende Architektur eingreift, sondern eine Schnittstelle bereitstellt, über die ich aus meinem bereits laufenden System einfach über eine API-Webschnittstelle den Content mit dazuholen kann.“
Stephan Clasen, Technical Director bei denkwerk
Traditionelles CMS upgraden oder beibehalten?
Allerdings eignen sich Headless Content-Management-Systeme nicht für jedes Unternehmen: Wer ein vorhandenes CMS „nur“ zum Bespielen der hauseigenen Website nutzt, muss nicht zwangsläufig wechseln – hier kann es sich empfehlen, beim alten System zu bleiben, sofern nicht der Wunsch nach mehr Content in zusätzlichen Bereichen besteht. Grundsätzlich gibt es auch gute Gründe, bei einem bestehenden System zu bleiben – oder dieses in Form einer Hybrid-Lösung um Headless-Funktionen zu erweitern.
„DAS beste System gibt es nicht, es gibt das Bestpassende.“
Stephan Clasen, Technical Director bei denkwerk
denkwerk hilft bei der Umsetzung
Grundsätzlich sind Headless CMS natürlich gut geeignet, die unternehmensseitige Content-Strategie auf ein neues Level zu heben. Allerdings ist es nicht immer nötig, bestehende Lösungen auszutauschen. Denkwerk kann bei der Umsetzung helfen, den Bedarf ermitteln und Alternativen vorschlagen: Mit langjähriger Erfahrung in der Umsetzung praktischer Digitalisierungsprojekte erkennen wir schnell, ob und welches Headless-System zu Ihrem Unternehmen passt – oder ob Sie vielleicht auch einfach bei Ihren etablierten Strukturen bleiben können. Denn am Ende des Tages ist auch der Einstieg oder Umstieg in oder auf ein Headless CMS eine strategische Entscheidung, die Ihr Unternehmen viele Jahre begleiten wird. Dementsprechend wichtig ist es, am Anfang die richtigen Weichen zu stellen.
Das Thema Headless Content-Management ist für Sie interessant? Wir haben in unserem Blog ein Whitepaper für Sie zusammengestellt, das das Thema im Detail beleuchtet:
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